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Specjalny numer kwartalnika w języku niemieckim, przygotowany na Targi Książki we Frankfurcie w roku 1998 - pełne wydanie.

środa, 07 październik 1998 20:30

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(C)opyright Wojtek Kucharczyk (C)opyright Wojtek Kucharczyk

Als wir uns nach drei Monaten trennten, ohne größere Streitigkeiten übrigens, sagte sie mir, daß sie sich eigentlich für mich nur deshalb interessiert hatte, weil ich eine Felduniformjacke und Schaftstiefel getragen habe. Damals habe ich diesen Worten keine Beachtung geschenkt, denn ich war ja damit beschäftigt, ihren Weggang zu verarbeiten, und es mußten erst einige Tage vergehen, bevor in einem kurzen Geistesblitz zu mir durchdrang, daß ich während der Treffen mit ihr einen Fehler nach dem anderen begangen hatte.

Als wir uns nach drei Monaten trennten, ohne größere Streitigkeiten übrigens, sagte sie mir, daß sie sich eigentlich für mich nur deshalb interessiert hatte, weil ich eine Felduniformjacke und Schaftstiefel getragen habe. Damals habe ich diesen Worten keine Beachtung geschenkt, denn ich war ja damit beschäftigt, ihren Weggang zu verarbeiten, und es mußten erst einige Tage vergehen, bevor in einem kurzen Geistesblitz zu mir durchdrang, daß ich während der Treffen mit ihr einen Fehler nach dem anderen begangen hatte. Ganz klar war es für mich, den Beginn unserer Beziehung mit der Klubdisco zu verbinden, in der wir zum ersten Mal miteinander getanzt hatten, aber es kam mir nicht der Gedanke, daß wichtiger als das, was ich sagte, mein Aussehen war, für sie sah ich einem Teilnehmer des Warschauer Aufstandes nämlich zum Verwechseln ähnlich; wenn ich mir bewußt mache, daß ich mich lange und leidenschaftlich über Joy Division ausließ, und sie mir mit einer hervorragend vorgespielten Aufmerksamkeit zuhörte, und gleichzeitig versuchte, das Gespräch auf Baczyński1 und das Bataillon "Zośka"2 zu lenken... Jenes Gespräch verlief nur deshalb nicht im Sande, weil ich diese Etappe gerade erst hinter mir hatte - während der gesamten Zeit auf dem Gymnasium gehörte ich dem 14. Sturmtrupp der Pfadfinder an: voller Stolz paradierte ich in den Armeestiefeln und in der Uniform mit dem schwarzen Halstuch, was mich dazu verpflichtete, drei Mal die Woche zum Appell zu kommen und mich mit den Jungs vom 12. Gepanzerten Trupp zu schlagen, die in unseren Augen Weichlinge waren. Mit zu den am häufigsten wiederkehrenden Themen unseres Truppenführers (eigentlich waren es die beiden, die pausenlos auftauchten) gehörten: die Legionen Piłsudskis und die Schlacht der Bataillone "Zośka" und "Parasol" - uns kam das schon aus den Ohren, und wir wollten dann doch lieber die künstliche Beatmung an den Puppen üben, statt uns das anzuhören. Pausenlos fast kehrte ich in den Gesprächen mit ihr zu diesen Erzählungen und zu unseren Reaktionen zurück, wobei ich bescheuert genug war, ihren Gesichtsausdruck angesichts dieses Gequassels für eine Mißbilligung zu halten - während sie wohl unsere Primitivität bemitleiden mußte. Seinen Grund hatte das darin, daß ich, da ich gezwungen war, von unseren Abenteuern zu erzählen, ihr mit Vorliebe Geschichten zum Besten gab, die das Blut in den Adern gefrieren ließen, wie wir zum Beispiel einen Trinker zu Boden getrampelt hatten, der hatte versucht, durch die Reihen unserer marschierenden Kolonne hindurchzugehen, oder wie Benio mit dem Luftgewehr auf Kowalski geschossen hatte, da er fälschlicherweise annahm, daß eine Hose und eine lange Unterhose zusammen eine kugelsichere Hose ergeben, oder wie eine halbe Stunde vor dem Appell drei Tonnen Kohle angefahren wurde, die Kubica zwar noch in den Keller ablud, aber trotzdem, obwohl er sich zu erklären versuchte, bezahlte er das mit einhundertfünfzig Liegestützen: fünfzig für fünf Minuten Verspätung, und hundert, weil die Uniform zerknittert war. Verdammt, offensichtlich waren diese Geschichten nicht geeignet, mein Image als romantischer Kämpfer für Freiheit und Unabhängigkeit zu untermauern. Yonekawa hatte die Literatur, die diese Freiheitskämpfer in den Himmel hob, ja ins Japanische übertragen - und erst jetzt habe ich verstanden, daß nur die Kenntnis des Werks der Dichter "Sztuka i Naród"3 meine Ehre rettete, die ich leider hartnäckig Dichter der Sünde nannte - die Abkürzung assoziierte ich mit dem englischen "sin". Bis dann jener Tag kam... Ende, das heißt, das Mir-aus-dem-Weg-Gehen an der Uni und die Ausreden, sie habe keine Zeit, mit denen sie auf meine telefonischen Vorschläge, sich zu treffen, reagierte, war nach jenem Spaziergang, während dessen wir uns über die Legionäre unterhalten hatten; sie ließ sich damals schon an der Hand halten, und ich hoffte, daß wir uns bald küssen würden, als ich beschloß, einen Scherz zu machen und erzählte, daß wenn "Der Großvater"4 als Trainer die Legionäre5 dazu zwingen würde, in Schirmmützen6 zu spielen, selbst Naprzód Lipiny ihnen ein sechs zu null beibringen würde, und sie innerhalb einer Saison in die dritte Liga absteigen würden. Hämische Verachtung wurde mir zuteil und ich sah mich sofort gezwungen, einige Allgemeinplätze über die Tragweite des Wunders an der Weichsel zusammenzustammeln, aber da war es schon passiert. K.

Als ich kam, hatten sie Mariusz schon einige Block weiter verlegt, auf die Intensivststation, der Arzt gab ihm minimale Chancen - die Sicherungsinspektoren hatten die Familie ziemlich gründlich verhört und sein Zimmer durchsucht - sie waren sehr enttäuscht, daß er keinen Brief hinterlassen hatte, was diese ganze Prozedur gerechtfertigt hätte. "Doch das stimmt", bestätigte ich die Erklärungen seiner Mutter, er hatte keine Gedichte geschrieben, und soviel ich weiß ebensowenig ein Tagebuch, er hatte irgendwann einmal Schlagzeug in einer Rockgruppe gespielt, aber abgesehen davon hatte er keinen Kontakt zur Kunst, er lernte mittelmäßig, arbeitete nirgends, und ich glaube auch nicht, daß es wegen einer Frau dazu gekommen war... "Geradezu pathologisch" - faßte der Inspektor zusammen, "wir können ihn weder als Kaskadeur der Literatur noch als Legende des show business herausstellen; wenn sie ihn nicht retten werden, und wenn wir nicht irgendein Mädchen ausfindig machen, wird man aus ihm einen Deserteur machen müssen, mich interessiert sehr, weshalb sich keine der grund- oder allgemeintherapeutischen Gruppen mit ihm beschäftigt hat." "Ja, das ist nicht so einfach", begann die Mutter sich zu rechtfertigen, "er hatte sich abgekapselt, er ließ sich auf keinen Dialog ein, ging Menschen aus dem Weg..." "Mehr als sonst irgendwer hätte er sich also für die Intensivtherapie geeignet", unterbrach sie mit roher Stimme der Inspektor. "Das hätte man sofort melden müssen - wohin gehen sie denn nun mit diesem Problem?" "Prinzipiell würde ich es am liebsten niemandem sagen, aber ich gehe wohl zu meiner Schwester, denn sie wohnt hier nebenan, die Nachbarinnen kommen von alleine, wenn sie davon erfahren", sagte sie und weinte sich aus. "Ein solches Unglück, und so eine Schande gegenüber den Leuten". Der Inspektor verstummte und nickte nur. Sicher kamen die im allgemeinen tadellos arbeitenden Reanimationsabteilungen mit der Gefahr solcher Probleme allein zurecht, nur in den größten und daher anonymen Zentren ereignete sich von Zeit zu Zeit ein extremer Reinfall und die Sicherungsinspektoren mußten einschreiten, die übrigens vollkommen professionell und perfekt arbeiteten: schon am nächsten Tag wurde die Gestalt in den Morgennachrichten als egozentrischer und verantwortungsloser Selbstmörder abgestempelt, und im lokalen Sender begann man bald das bekannte Lied zu wiederholen: "das war so dumm / ich weiß, wie du es gewußt hast / warum du das getan hast". Vermutlich dient dieser Mensch dann den Instituten der biologischen Erneuerung und den sich kilometerlang hinziehenden und Tausende Betten besitzenden Wiederbelebungsstationen, als weiteres Negativbeispiel zum Analysieren und Verurteilen, und den Wissenschaftlern dagegen, die ihre "Große Enzyklopädie des Überlebens" vorbereiteten und ihr Vergleichsmaterial bereicherten. Besonders hatte ich Mariusz gemocht, weil wir immerhin schon seit der Kindheit befreundet waren, und ich konnte noch immer nicht aufhören, an ihn zu denken; ich erinnerte mich daran, wie wir uns über den Sinn von Selbstmord gestritten hatten: ich hatte darauf beharrt, daß er unabhängig von der Art immer von denen ausgenutzt werde, die zurückbleiben - und leider zeigte sich, daß ich Recht hatte. Eigentlich gibt es in dieser Situation nur einen guten Ausweg: psychischer Selbstmord, der durch das pausenlose Bewußtsein des Zerfalls begangen wird; wenn man lange genug an den Tod denkt, dann antwortet der Körper am Ende bestimmt auf unsere Aufforderung und beginnt, verkrebste Zellen zu produzieren. H.

Wenn ich nicht gerade Schweineschnitzel fresse oder mich mit Eis vollstopfe, dann strecke ich höchstwahrscheinlich meine gespreizte Hand aus und beobachte, wie mir zwischen den Fingern Septilionen Moleküle und die Sekunden hindurchfließen. Zeitweise fasse ich etwas, sagen wir: süßliche Momente erotischer Erregung, oder der unvergeßliche Ausblick aus dem Bus auf die erhobenen, für einen von mir erinnerten Bruchteil einer Sekunde in einer Geste des Grußes erstarrten Hände eines Menschen, der große Stücke Pappe von einem Dach wirft, das neu gedeckt wird. Charakteristisch bewahre ich so für die Ewigkeit, die sich an der Dauerhaftigkeit des Trägers der Aufzeichnung (nun gut, des Papiers) mißt, Vornamen, Namen, Ereignisse, und ich will nicht behaupten, daß ich, indem ich etwas aufschreibe, die Wahrheit wiedergebe, oder, um Gottes Willen, Gerechtigkeit widerfahren lasse - ich drücke die Hand in einem beliebigen Moment der Einnerung zu einer beliebigen Interpretation, die sich sozusagen auf einen magischen Realismus hin bewegt (Abrakadabra, Tischlein deck dich, denn ich habe Hunger) - oder zum Absurden hin (das Tischlein deckte sich mit einem Federbett, aber nicht, weil es ihm kalt war, sondern weil es Mist gebaut hatte - das Federbett hatte ein Muster aus gebratenen Tauben). Für mich ist es eine besondere Art der Demut gegenüber dem Nichtschreibbaren, die mich dennoch dazu bewegt, mein Leben wie ein Buch zu behandeln, mit der Einschränkung, daß ich dem Leser die etwas langweiligeren Kapitel und fäkalvulgären Abschnitte erspare - wer würde eine Beschreibung eines Tages des Iwan Denisowicz aushalten, wenn der Protagonist gerade die Scheißerei hätte? - wobei ich als Ausgleich dafür den Geschmack der Vielfalt und das Gefühl anbiete, daß dennoch jemand über all dem wacht. In der Tat erscheint es mir nämlich, daß man auf der Jagd nach der Wirklichkeit wesentliche Elemente von ihr vergißt: Charme, Humor, Tragik, Pathos und den Autor, letzterer, wenn ich daran erinnern darf, ist der Mensch, der das Unbeschreibbare in elegante Geschichten verwandelt, wohingegen normalerweise das, was nicht beschreibar ist, leicht zum Gefasel wird. L.

Hanka war wohl wirklich krank, was ihre Mutter übrigens in einem beiläufigen Gespräch bestätigt hatte, das Problem bestand darin, daß das chronische Jammern die ganzen Energiereserven aufrieb, die ihr die Krankheit übriggelassen hatte. Komisch, ich habe bemerkt, daß Frauen, da ihr Körper sie monatlich trainiert, sich irgendwie leichter der demütigenden Prozedur des Heilens anvertrauen und sie auch besser ertragen, das sieht man auch in Gesprächen, denn ohne Probleme und fast wie von selbst gehen sie von belanglosen Themen zu dem Innenleben von Lebern, Bauchspeicheldrüsen, Mägen und Eierstöcken über - selbst junge Frauen finden daran einen schon fast masochistischen Gefallen, Männer müssen erst in die Jahre kommen, um mit ihnen gleichzuziehen. Natürlich kann das eine Möglichkeit sein, sich mit der Angst vertraut zu machen, etwas in der Art eines Rituals, das das Gefühl verleiht, ein Opfer zu bringen, und das die Rückkehr in den Alltag erlaubt, jedenfalls überreden sie ihre Partner immer zum Einhalten der Spielregeln beim Kranksein und sind nicht gewillt, das Brust-raus und Erklärungen der Art: ich nehme ein Mittel und das geht schon vorbei, zur Kenntnis zu nehmen. "Quatsch keinen Unsinn, du solltest dich besser hinlegen", geben sie mit kalter Stimme von sich, "wenn man krank ist, läuft man nicht herum, sondern liegt im Bett", irgendwo im Unterbewußtsein fühlen sie, daß man sich der Krankheit unterwerfen muß, um sie zu besiegen, Gedanken, daß man sich nicht ergeben soll, daß im Grunde genommen der Körper krank ist und das Gehirn normal arbeitet, erledigen sie mit einem Aufschnauben: "wenn ich krank bin, wenn ich richtig krank bin, dann habe ich gar keine Kraft zum Denken", und bringen derlei Märchen in der männlichen Mythenwelt unter. Trotzdem ist es schwer für mich zu erklären, woher diese Hartnäckigkeit kommt, sich der Prozedur der Arztbesuche zu unterziehen, die wenigen, die sich öffentlich, öffentlich heißt in den Medien, zu ihren Wehwechen bekennen, erzählen immer wie Männer: sie reden über den Widerstand gegen die Krankheit, über die intensive Willensanstrengung, die am Leben hält, über ein Ziel, das den Schmerz in den Hintergrund drängt. Woher habe ich eigentlich mein Wissen darüber, wie soll ich, der ich jeden zweiten Tag durch eine Pollution oder eine andere Form des Onaninierens unter Umständen von der Notwendigkeit, wenigstens einmal in der Woche Verkehr zu haben (und was ist das für ein Unterschied, wo man ihn reinsteckt) gedemütigt werde, die Chance haben, etwas von dieser Thematik zu wissen: ich kann nur eine solche Frau sein, zu der ihm die Vorstellung reicht. Zweifelsohne wäre ich gerne ein wirklich geiles Mädel, aber ich bin ein verkrampftes Scheusal mit einer Intelligenz, die mir mit Mühe Devotion erlaubt, Frauen, die super aussehen, denken bestimmt anders über alles, denn das ist wohl normal, daß das Schön-Sein auf die Wahrnehmung der Welt Einfluß hat, denn auch die Welt hat zu uns eine andere Beziehung: irgendwie ist sie eher bereit, in uns die Einmaligkeit in Raum und Zeit zu erblicken; das Paradox dabei liegt darin, daß dies - statistisch gesehen - nicht unbegründet ist. C.

Bringen wir also noch einmal die paar Elemente zusammen und beginnen noch einmal von Neuem, in gewisser Weise lebt man tatsächlich von der Neugierde, was weiter passieren wird; ich werde ehrlich sein: ich bin Terrorist. Ein exotisches Hobby, nicht wahr? Hauptsächlich hatte die Geschichte meiner Leidenschaft schon in den ersten Schuljahren begonnen, bescheiden hatte ich damit angefangen, Schwefel von den Streichholzköpfen zu kratzen und, nachdem ich das dann mit einer Dose Salpeter angereichert hatte, die Ladung auf dem Hof in der Gesellschaft von Schaulustigen zu verbrennen; in der Klasse verschaffte mir das den Ruf eines gefährlichen Typen. Kurz danach folgte die nächste Etappe, die mit der damals allgemein verbreiteten Pingpong-Manie verbunden war: die Bälle - selbst die chinesichen der Marke Shield, ganz zu schweigen von den polnischen - platzten sehr oft, und das verbrannte Zelluloid verbreitete einen Rauch, der in den Augen biß, schrecklich stank und sich lange hielt. Nachdem mich Filip, der in eine Schikse aus der sechsten Klasse verknallt war, dazu überredet hatte, warf ich einige Male Stinkbomben ins Weiberklo, und tatsächlich hauten die da ab, daß der Staub aufflog, aber das war alles nichts, Lausbubenstreiche - den ersten wirklich ernsthafte Einsatz hatte ich ein Jahr später. Qualen bereitete uns, daß wir in der sechsten Stunde eine Biologiearbeit über den gesamten Knochenaufbau haben sollten, wir hatten alle keinen blassen Schimmer, also fiel in der zweiten Pause die Entscheidung: wir hauen ab, nur daß natürlich die Hälfte sich nicht von ihren Plätzen bewegte, weil sie Angst hatten, was Mami sagen würde, wenn sie davon erfährt - ich hatte einen besseren Einfall, ohne irgendjemandem etwas zu erzählen, warf ich nach der fünften Stunde zwei Stinkbomben durch das geöffnete Fenster in den Biosaal, im Saal war niemand, denn es sollte ja gelüftet werden; ruhig wartete ich auf die Stunde, und als die Lehrerin die Tür aufmachte, drang der Gestank auf den Flur - alle begannen, sich die Augen zu reiben, und aus der Klassenarbeit wurde natürlich nichts - das war eine gut durchdachte und durchgeführte Aktion. Trivial? - warte nur, ich habe dir noch nicht erzählt, wie wir Tränengas, das wir auf dem Basar gekauft hatten, in Straßenbahnen einsetzten, oder wie wir später die gleiche Aktion im Zug wiederholt haben - das war ein Spaß! -, wir haben extra den längsten Streckenabschnitt zwischen zwei Bahnhöfen ausgesucht, und uns selbst auf dem Klo versteckt. Was soll ich dir noch erzählen, wie ich mein Abitur bestanden habe, oder wie ich durch die erste Aufnahmeprüfung an der Uni geflogen bin, um Himmels Willen, immer derselbe Wahnsinn, das ist schließlich alles selbstverständlich und du kannst es dir selbst denken, oder vielleicht soll ich dir erzählen, welche Frauen ich nicht aufgerissen habe... nun gut, wenn du nicht willst, daß ich Terrorist bin, erzähle ich dir vielleicht von meiner geheimen Chauffeur-Biografie. Zuerst..., oder nein, jetzt erzähl du etwas von dir, aber ich warne schon vorab: es ist mir egal, wer deine Eltern sind, wie dein Zimmer eingerichtet ist, welche Musik du hörst, auf welchen Parties du gewesen bist, wohin du gewöhnlich und wohin du das nächste Mal in Urlaub fährst, was du gekauft hast, was du kaufen wirst, was deine Studienfreundinnen machen, ich interessiere mich auch weder besonders für deine erotischen Eroberungen noch dafür, wie dein Traummann aussieht. Come on, ich bin gespannt, welche Realität du für mich ausdenkst - und bitte, bleib’ da sitzen, wo du sitzt, kein Geschmuse, ins Bett können wir danach. F.

Es gibt weder eine Chance aufzuwachen, noch gibt es eine Chance einzuschlafen - das ist zu banal, also vielleicht so: es gibt weder eine Möglichkeit zu sterben, noch gibt es eine Möglichkeit zu leben - grauenhafte Wichtigtuerei, nun gut, belassen wir es vorerst allein bei der Konstruktion: weder das eine, noch das andere. H.

Einige schnelle und präzise Bewegungen mit dem Joystick und Marceli Kizior-Buciewicz (so hieß er - was soll man da machen), kam, nachdem er die letzten Wächter mit dem Laser in Staubwolken aufgelöst hatte, als das Feuer schon an ihm züngelte, auf die höchste und letzte Ebene des Spiels; das riesige, bislang unerreichbare und mit Stahlnieten beschlagene Tor ging auf, und nach einem Moment erschien in der rechten Ecke des Bildschirms ein blinkender Pfeil mit der Aufschrift: einziger Ausgang - Marceli erstarrte erwartungsvoll, aber es tauchte kein Gegner auf. Ha, vielleicht ist das eine Falle, dachte er sich, immerhin ist das Spiel interaktiv, was ist das wohl für ein "einziger" Ausgang - schließlich verlor ich die Geduld und sah in der Beschreibung nach, aber ich mußte einige Minuten verschwenden, ehe ich im Kapitel für Fortgeschrittene das Unterkapitel 2.4 fand, das die Überschrift trug: Mitteilung "einziger Ausgang" - der Versuch, sich in welche Richtung auch immer zu bewegen führt dazu, daß einige Tonnen Schutt auf dich fallen, du verlierst alle bislang erworbenen Leben, aber DU HAST GEWONNEN - Spielende. Kurz nur, um es auszuprobieren, drückte ich auf den Joystick, und in der Tat kam es auf dem Bildschirm zu einer anständigen Katastrophe, die von der Mitteilung: SPIELENDE zugedeckt wurde, Marceli zuckte die Achseln; nachdem er ins Bad gegangen war, wo er sich die Hände wusch, sah er sich im Spiegel die Falten um die Augen an, bis er sich, mir nichts dir nichts an Izydor Smogorzewicz-Wędziejewski erinnerte - an dessen Gesicht, meilenweit schöner als das Gesicht, das er gerade im Spiegel betrachtete, an dessen Gesicht, das er damals aus der Nähe beobachtete, als sie sich als kleine Jungen gegenseitig befriedigt hatten - wieviele höllische Erlebnisse verdankten sie der Masturbation. Nun, so ist das, mein Herr, für einige Typen, aber nur für einige - man soll sich daran bitte kein schlechtes Beispiel nehmen und um Himmels willen nicht anfangen, sich einen runterzuholen, um die Genialität zu erreichen, die Quelle des Allwissens und der Schöpfungskraft für das ganze Leben. Q.

Aus dem Polnischen von Ralf Stapf

Anmerkungen des Übersetzers
1. Kamil Krzysztof Baczyński (1921-1944), Schriftsteller und Teilnehmer des Warschauer Aufstandes, in dem er ums Leben kam.
2. "Zośka" und "Parasol" sind zwei Batallione der polnischen Heimatarmee (Armia Krajowa), die am Warschauer Aufstand beteiligt waren.
3. "Sztuka i Naród" (SiN), konspirative literarische Monatsschrift, die in Warschau von April 1942 bis Juli 1944 herausgegeben wurde.
4. Großvater: im Polnischen umgangssprachlich oft als Umschreibung Piłsudskis benutzt.
5. Legionäre meint hier nicht die Soldaten der polnischen Legionen unter Piłsudski, sondern die Spieler der Warschauer Fußballmannschaft Legia Warszawa.
6. Einfache Stoffmützen mit einem Vorsprung an der Stirnseite - solche Mützen waren zunächst vor allem auf dem Land verbreitet, wurden dann aber auch von den Legionären der polnischen Legionen getragen - auch Piłsudski trägt auf vielen volkstümlichen Darstellungen diese Kopfbedeckung.



akederCezary K. Kęder - geb. 1965. Absolvent der Polonistik an der Schlesischen Universität. Chefredakteur von zwei Vierteljahreszeitschriften - der Literaturzeitschrift "FA-art" und der Kulturzeitschrift "Opcje". Autor mehrerer Lyrikbände, in denen die lyrische Form den Ausgangspunkt für die formalen und intelektuellen Untersuchungen bildet, u.a. Chwile myślenia (Mommente des Denkens), 1989; Ja (Ich), 1990; Sekwencje (Die Sequenzen), 1994. Sein Roman Antologia twórczości postnatalnej (Anthologie des postnatalen Schaffens) erschien 1996 in Bytom. Dieses Buch zeichnet eine einzigartige Vision der in die gesellschaftlichen Rollen, den Sprachautomatismus und die Textualität verwickelten Existenz. Als Kritiker interessiert ihn vor allem das Selbstbewußtsein des Dichters wie es sich im literarischen Text manifestiert. Lebt in Bytom.

 

Die literarische Vierteljahreszeitschrift "FA-art" wurde 1988 von einer Studentengruppe gegründet, die mit dem schlesischen Kreis der pazifistischen Bewegung Wolność i Pokój (Freiheit und Frieden) verbunden war. Anfangs erschien die Zeitschrift im sog. zweiten Umlauf, d.h. außerhalb der Zensur. Ein Jahr später übernahm Cezary Konrad Kęder die Redaktion und die Titelrechte. Er gab der Zeitschrift ihre eindeutig literarische Richtung, auch wenn Literatur schon im ersten Heft ein wichtiges Thema war.
    Der Systemwechsel in Polen, der mit den Wahlen vom 4. Juni 1989 einsetzte, war für das literarische Leben von großer Bedeutung. Die Aufhebung der Zensur, Änderungen der Rechtslage, die Unbeweglichkeit staatlicher Verlage, die auf einmal ihrer Subventionen beraubt waren, der Untergang des Monopolisten im Buchvertrieb, das Ende vieler staatlich subventionierter Zeitschriften - all das förderte die Entstehung neuer literarischer Institutionen. Um so mehr, als es nur wenige der Verlage und Zeitschriften, die mit der Opposition der achtziger Jahre verbunden waren, schafften, sich unter den neuen Bedingungen institutionell anzupassen. Am besten kamen die Neulinge zurecht, die im ganzen Land Zeitschriften ins Leben riefen und dabei häufig von den lokalen Behörden finanziell unterstützt wurden. Eine wichtige Rolle spielte auch die stereotype Erwartung, daß die gesellschaftlichen oder politischen Veränderungen auch Veränderungen des literarischen und künstlerischen Lebens begünstigen würden. Sowohl die Kritik als auch das Publikum zeigte Interesse an den Debütanten, und suchte bei ihnen den Beleg für die Wende in der Literatur, die wiederum eine Bestätigung für die politische Zäsur sein sollte.
    Die wichtigste Rolle in der jüngsten polnischen Literatur spielten die generationsspezifischen Zeitschriften, die bereits Mitte der achtziger Jahre entstanden waren und schon bald ihr jeweils eigenes Profil entwickelten, auch wenn sie damals noch im zweiten Umlauf erschienen ("bruLion" aus Krakau und - weniger ausgeprägt - "Czas Kultury" aus Posen). "FA-art" war zu diesem Zeitpunkt nur eine von den vielen studentischen Literaturzeitschriften mit einem nicht allzu großen Wirkungskreis. Bis 1992 gelang es, gerade fünf bescheidene Nummern mit literarischen bzw. kritischen Texten herauszugeben. Finanziert wurden sie überwiegend von den Redakteuren selbst. Aber gerade in diesen Jahren bildete sich das Redaktionsteam und das Programm der Zeitschrift heraus. Seit 1992 erscheint "FA-art" nun regelmäßig.
    Das erste Heft, das auf größeres Interesse stieß, war wohl die Doppelnummer 2/3 von 1993 (12/13). Außer Cezary K. Kęder waren damals in der Redaktion: Marcin Herich, Stanisław Mutz und Krzysztof Uniłowski. Zu den engsten Mitarbeitern gehörten Piotr Czakański-Sporek und Dariusz Nowacki. "FA-art" betonte seine Besonderheit durch einen spezifischen Programmcharakter. Sehr schnell wurde bemerkt, daß es unter all den neuen Literaturzeitschriften, die Zeitschrift mit dem deutlichsten und konsequentesten Profil war, und das, obwohl die Redaktion nie ein Programm oder Manifest sensu stricto vorgestellt hat. Das war auch überhaupt nicht nötig! Das "Programm" war ein Ergebnis des Treffens einer Gruppe von Debütanten, die sich hervorragend verstanden. Es verbanden sie Sympathie und Interesse und sie ergänzten sich gegenseitig hervorragend.
    Eine Eigenheit der Zeitschrift war die starke Akzentuierung der Literaturkritik. Das war kein Zufall. Die Verbindungen zur Polonistik an der Schlesischen Universität waren immer sehr stark, wenn auch nie formaler Natur. Während die jungliterarische Kritik (wir nennen sie "jungliterarisch", wobei man unbedingt hinzufügen muß, daß es in den neunziger Jahren in Polen gar keine andere gab) durch eine personenbezogene Einstellung geprägt war, und ihr Diskurs in der Regel einen impressiven und intimen Charakter besaß, schlug "FA-art" die analytische Option vor, indem sie die Tradition des Strukturalismus mit den postmodernistischen Sympathien in Einklang zu bringen suchte. Auch das war etwas Neues. Die Postmoderne wurde in Polen erst in den neunziger Jahren zum Thema. In der Regel jedoch - sagen wir es euphemistisch - war man weder dem Begriff noch der Erscheinung selbst zugeneigt.     In der Symphatie für den Postmodernismus glaubt man gewöhnlich die eigentliche Besonderheit der Zeitschrift zu finden. Man muß klar sagen, daß dies keine zufällige Wahl oder gar Mode war (zur Mode wurde in Polen dagegen die Kritik am Postmodernismus - am häufigsten in feuilletonistischer Manier betrieben). Schlesien war höchstwahrscheinlich die einzige Region in Polen, wo eine Zeitschrift wie "FA-art" entstehen konnte. Schlesien hat selbst keine größeren literarischen Traditionen und bildet - infolge der langjährigen Innenmigrationen - in gesellschaftlich-kultureller Hinsicht einen spezifischen, inkohärenten Wirrwarr, in wirtschaftlicher Hinsicht aber wurde es für die Moderne… zum Denkmal. Schlesien hat auch eine administrative Eigenheit - die Grenzen zwischen den Städten sind gänzlich verwischt, sogar Kattowitz läßt sich schwer als kulturell-wirtschaftliches Zentrum der Region bezeichnen und ließe sich vortrefflich mit der Wurzelstock-Metapher beschreiben. An Paradoxen mangelt es hier nicht: Den heute wirtschaftlich und kulturell integralen Teil von Schlesien bildet das Dąbrowskie-Becken, das einmal zum russischen Teilungsgebiet gehört hat und seine eigene kulturelle Spezifik sowie andere politische Traditionen besitzt. "FA-art" konnte zwischen einer regionalistischen und einer postmodernistischen Option wählen. Es sollte nicht verwundern, daß die Entscheidung intuitiv auf die zweite fiel, da es in der Sprache (im Polnischen oder in der Mundart) nicht einmal ein Wort gibt, mit dem die Identität der Mehrheit der Redaktionsmitglieder bezeichnet werden könnte. Wir sind keine Schlesier, aber wir sind auch keine Zugezogenen, keine "gorole" - wie die Schlesier die zugewanderte Bevölkerung nennen.
    Währenddessen erfreut sich im literarischen Leben Polens der neunziger Jahre aber gerade der Regionalismus einer besonderen Gunst - in der Regel handelt es sich dabei um einen proeuropäischen Regionalismus (dieVision von einem Europa der Heimatländer), der die Vorteile der Vielfältigkeit betont, und den Dialog der Kulturen und lokalen Traditionen befürwortet. Wenn "FA-art" dieser Option in gewissem Sinne polemisch gegenübersteht, dann liegt das am kritischen Verhältnis zum Begriff der Identität, die eine metaphysische Beziehung zwischen dem "Ich" und dem Sein, sowie dem Sein, dem Ort und der Wahrheit herstellt. Daher stehen wir der sog. "Heimatliteratur", die nach Meinung vieler Kritiker die bedeutendste literarische Strömung in der polnischen Literatur der neunziger Jahre darstellt, skeptisch gegenüber.
    Um die Mitte der siebziger Jahre machte sich im polnischen literarischen Leben eine Abkehr von den neuen (neoavangardistischen) Tendenzen bemerkbar. Das Ansehen solcher Dichter wie Czesław Miłosz, Zbigniew Herbert oder Tadeusz Konwicki wuchs auf Kosten der Popularität von Autoren wie z.B. Tadeusz Różewicz. Im Fieber der politisch-kulturellen Debatten der achtziger Jahre wurden Schriftsteller mit innovatorischen Ambitionen ziemlich abwertend als "Soz-Parnassianer" bezeichnet. Niemand stellte ihren künstlerischen oder intellektuellen Rang in Frage, sie wurden jedoch als veraltet verworfen und in die Literaturgeschichtsbücher verbannt. Die Debütanten der neunziger Jahre, die generell das im Jahrzehnt zuvor geltende Verständnis von dem, was Literatur zu leisten habe, ablehnten, suchten ihre Meister und Schutzherren unter den fremden Schriftstellern (wie z.B. Lyriker der New Yorker Schule, vor allem Frank O’Hara). Wir erinnerten in unserer Zeitschrift dagegen an die Leistungen der größten Vertreter der polnischen neoavangardistischen Literatur - an Tymoteusz Karpowicz, Witold Wirpsza, Miron Białoszewski, Teodor Parnicki… Wenn man in der Geschichte der polnischen Literatur weitergeht, stellen sich die meisten meiner Zeitgenossen an die Seite von Bruno Schulz (Renaissance der mythographischen Prosa), wir dagegen - an die Seite von Witold Gombrowicz. Die Literaturkritik nahm die Debüts der siebziger und achtziger Jahre, deren Autoren sich bemühten, avangardistische literarische Strategien zu entwickeln, sehr ungnädig auf. Diese Wertung aus der gar nicht fernen Vergangenheit wurde von unseren Zeitgenossen in der Regel übernommen. Umso mehr, als es dadurch leichter ist, sich selbst als etwas ganz Besonderes darzustellen. Und wieder, "FA-art" erinnert gerne an die damaligen Werke (von denen manche schon postmoderne Züge tragen), ohne den allgemeinen - vorgetäuschten oder echten - Gedächtnisschwund hinsichtlich der jüngsten Literatur zu akzeptieren, und ohne sich mit der großen These von dem "schwarzen Loch in der polnischen Prosa der achtziger Jahre" einverstanden zu erklären.
    Es sollte also nicht verwundern, daß die Zeitschrift - obwohl sie mit ihrer Geschichte selbst zum Phänomen der 60er-Generation gehört - den Leistungen ihrer Altersgenossen gegenüber eine kritische Distanz wahrt. In unseren Spalten haben wir mit der These einer ästhetischen Zäsur des Jahres 1989 polemisiert. Genauso stellten wir auch die Überzeugung in Frage, die "Jungen" unterschieden sich von ihren Vorgängern, indem sie neue Qualitäten anbieten oder neue literarische Erscheinungen anregen würden.
    Es war das große Glück von "FA-art", daß sich unter den Redakteuren und Mitarbeitern der Zeitschrift auch ein paar begabte Kritiker befanden. Sie wußten die neuen methodologischen Impulse zu nutzen, und für einen erkennbar eigenen Stil und unabhängige Urteile in ihren Texten zu sorgen. Parallel zum Auftritt der Debütanten in den neunziger Jahren gab es glücklicherweise eine interessante Bewegung in der Literaturkritik. "FA-art" spielte dabei eine beachtliche Rolle und zog im Laufe der Zeit auch Autoren an sich, die sonst mit anderen Titeln und anderen Kreisen verbunden waren; und zwar sowohl Kritiker als auch Lyriker oder Prosaiker.
    Die vorliegende Ausgabe unserer Vierteljahreszeitschrift bringt eine Auswahl der literarischen und literaturkritischen Texte, die zum großen Teil schon einmal bei uns publiziert wurden. Einer möglichst großen Verständlichkeit zuliebe, haben wir sie z.T. etwas gekürzt. "FA-art" hat den Ruf, eine ehrgeizige und schwierige Zeitschrift zu sein. 1996 verglich Arkadiusz Bagłajewski, Chefredakteur der Lubliner Vierteljahreszeitschrift "Kresy", unsere Zeitschrift mit der angesehenen, literaturwissenschaftlichen Fachzeitschrift "Teksty Drugie", die vom Institut für Literaturwissenschaften der Polnischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben wird. Nun, wenn in dem Vergleich ein bißchen Wahrheit steckt, ist das für uns ein Kompliment. Man muß auch gleich hinzufügen, daß ein Vergleich mit den "jungliterarischen" Zeitschriften, die dem Ethos und der Poetik der art-zin entstammen, ebenfalls möglich wäre. Allem Anschein zum Trotz kann man - so hoffen wir - das Akademische mit der Gegenkultur verbinden. In Zeiten der Massenkultur ist so eine Verbindung vielleicht sogar ganz natürlich.
    Ist "FA-art" eine schwierige Zeitschrift? Nein, wir betreiben keine l’art pour l‘art - das, was Kritiker der Zeitschrift als elitäre Züge einstufen, ist schlicht das Ergebnis einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den besprochenen Problemen und kommentierten Büchern, resultiert aus dem Mißtrauen und Widerwillen gegen triviale, publizistische Vereinfachungen. Dabei vergessen wir nicht, daß die Literatur und das Schreiben über die Literatur auch eine Unterhaltungsfunktion haben.
    Das Heft, das Sie in Händen halten, wurde so vorbereitet, daß es in seinem literarischen und kritischen Charakter, in seiner Redaktion und graphischen Gestaltung das Profil unserer Zeitung widerspiegelt. Zugleich wollten wir die nach unserer Meinung wichtigen literarischen Erscheinungen und Debatten der letzten Jahre vorstellen. Aus diesem Grund drucken wir in einigen Fällen (mit der freundlichen Erlaubnis unserer Freunde und Mitarbeiter) Texte, die zuvor in anderen Zeitschriften erschienen sind.
    Außerdem stellen wir einige Prosatexte in Auszügen vor, die entweder von unserer Zeitschrift veröffentlicht oder dort ausführlich besprochen und empfohlen wurden. Wir hoffen, daß diese Publikation dazu beiträgt, das Bild von der jüngsten polnischen Literatur zu vervollständigen, und es den interessierten Lesern ermöglicht, Einblicke in Charakter und Klima des polnischen literarischen Lebens zu gewinnen.

 

Czytany 13689 razy Ostatnio zmieniany niedziela, 18 październik 2015 20:56
Cezary K. Kęder

Cezary K. Kęder – pochodzi ze Śląska, a mieszka w Warszawie. Jest autorem. Ma profil na Facebooku.

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